Vor zwei Wochen war ich zusammen mit meiner Mama für ein verlängertes Wochenende in London, wo wir natürlich nicht nur Sightseeing gemacht haben, sondern auch richtig lecker vegan geschlemmt haben. Es ist wirklich einfach für Veganer in London etwas zu essen zu finden und es gibt wahnsinnig leckere vegetarische und vegane Restaurants. Happy Cow, eine Homepage und App für vegane und vegetarische Restaurants weltweit, zeigt alleine 370 Ergebnisse an! In den vier Tagen konnten wir diese natürlich nur begrenzt ausprobieren, aber immerhin waren wir in drei verschiedenen Veggie-Restaurants, von denen wir richtig begeistert waren. Kleinere vegane Snacks findet man wirklich fast überall, sodass wir auch tagsüber gut versorgt waren. Aber alles der Reihe nach! ;-) Diesmal habe ich, im Gegensatz zu meinem Amerika-Bericht, auch mehr als genug Fotos gemacht, sodass ich euch nicht nur vom leckeren Essen berichten kann, sondern ihr euch einfach selbst davon überzeugen könnt. Zumindest vom Aussehen. ;-)
Wir sind bereits um halb sieben morgens in London gelandet und hatten so noch einen ganzen sonnigen Tag vor uns. Da wir am ersten Tag noch kein Frühstück im Hotel hatten, haben wir in einem kleinen Café direkt um die Ecke gefrühstückt. Ich war ganz überrascht, dass auf der Karte eine große Auswahl an frischen Smoothies stand und sogar ein typisch englisches Frühstück mit Tomaten, Hash Browns und Veggie Bratwürsten von Linda McCartney angeboten wurde. Da ich allerdings nicht so der große Fan von einem so deftigen Frühstück bin, habe ich mich für einen grünen Smoothie mit Apfel, Birne, Minze, Avocado, Kiwi und Melone sowie einem Müsli mit Sojamilch entschieden.
Nachdem wir ein wenig die Stadt erkundet hatten, haben wir einen kurzen Abstecher zu Whole Foods am Piccadilly Circus gemacht. Ich war ja schon in Kanada und den USA in dem Bioladen und bin immer wieder restlos begeistert, wenn ich sehe wie viele vegane Produkte es dort gibt! :-)
Hier ein riesiges Regal voller veganer Joghurt-Alternativen. :-) Die meisten davon gibt es zwar auch in Deutschland zu kaufen, es gab allerdings auch einige Sorten Kokos-Joghurt, die hier soweit ich weiß nicht erhältlich sind. Außerdem gab es auch fertigen Chiapudding mit Früchten zu kaufen.
Zum Mittagessen habe ich mir einen veganen Quinoa Wrap mit Cashewaufstrich und einen Schoko-Cupcake mitgenommen. Den Wrap fand ich richtig lecker, der Cupcake war mir etwas zu süß, aber auch nicht schlecht.
Auch den Iced Coffe von Almond Breeze, von dem ich schon so viel Gutes gehört habe, musste ich unbedingt ausprobieren. Richtig lecker! :-)
Abends ging es dann für uns ins Mildreds, ein vegetarisches Restaurant in Soho, das auch sehr viele vegane Gerichte anbietet. Vom Piccadilly Circus ist es gut zu Fuß zu erreichen. Es ist zwar ziemlich schwer einen Favoriten unter den drei Veggie Restaurants zu finden, aber das Essen bei Mildreds war wirklich mehr als top! Ich hatte vorher im Internet schon gelesen, dass es dort immer relativ voll ist und wir waren, da wir von unserem frühen Flug sowieso relativ erledigt waren, schon um sechs Uhr dort und haben gerade so einen der letzten Tische bekommen. Eine Stunde später standen mindestens 30 Leute (und ich übertreibe wirklich nicht) im Eingangsbereich und haben auf einen Tisch gewartet!! Es gibt zwar Cocktails um sich die Wartezeit zu vertreiben, aber am besten sollte man einfach relativ früh kommen. Leider nimmt Mildreds keine Reservierungen an.
Meine Mama hatte einen veganen Burger mit Basilikum-Mayonnaise, Rucola und Tomaten und war wirklich restlos begeistert von der Konsistenz der Bulette.
Ich habe mich für ein Süßkartoffel Curry mit gelbem Basmati Reis, Erbsen und einer cremigen Cashew-Kokos Sauce entschieden. Dazu gab es noch einen Tomaten-Sambal Dip. Auch ich war ziemlich begeistert vom Essen, vor allem da ich ein großer Curryfan bin.
Für Nachtisch hatten wir leider gar keinen Platz mehr übrig, sodass ich hierzu nichts sagen kann.
Am nächsten Abend haben wir in der Nähe unseres Hotels in West Kensington in dem veganen Restaurant 222 Veggie Vegan gegessen. Auch hier war das Essen richtig gut und es gab nicht so ein Platzproblem wie bei Mildreds, auch wenn hier ebenfalls ziemlich viel los war. Was ja aber natürlich immer ein gutes Zeichen ist! ;-)
Nach langem Studieren der Karte entschied sich meine Mama für das Seitan Stroganoff und ich nahm Ofenkartoffeln, gefüllt mit Spinat, Tofu Hüttenkäse und Austernpilzen. Beides war sehr lecker und vor allem in die helle Sauce, die bei beiden Gerichten ähnlich war, hätte ich mich reinlegen können!
Diesmal hatten wir auch noch Platz für einen Nachtisch und entschieden uns für einen Aprikosen-Mandel- und einen Schokokuchen. Beides wurde mit einem Bällchen Eis serviert, bei dem man zwischen verschiedenen Sorten wählen konnte. Es ist wirklich kaum zu glauben, dass das Eis vegan ist! So ein leckeres veganes Vanilleeis habe ich noch nie gegessen. Ich habe sogar extra nochmal auf der Karte geschaut, ob auch wirklich alle Gerichte vegan sind. :D
Aber auch wenn man in der Stadt unterwegs ist findet man super leicht vegane Produkte. Nachdem wir auf der Tower Bridge waren und die Themse entlanggeschlendert sind, sind wir zum Beispiel zufällig über einen Markt gestolpert, auf dem mehrere Stände vegane Gerichte und Backwaren anbieten. Leider hatten wir schon vorher ein Sandwich gegessen und wollten deshalb nichts probieren. Aber ich habe natürlich trotzdem einige Fotos gemacht. Der Borough Market, der übrigens laut Wikipedia einer der ältesten Märkte Londons ist, befindet sich in der Nähe der London Bridge und hat von Montag bis Sonntag offen. Der komplette Markt ist allerdings nur mittwochs bis samstags geöffnet.
Auch bei der Sandwichkette Pret a Manger, die man total oft in London findet, gibt es für Veganer eine gute Auswahl. Wir haben uns einen großen Salat, einen kleineren Edamame Salat mit Algen und ein Avocado Sandwich geteilt. Außerdem gab es noch einen veganen Wrap mit Hummus, den wir allerdings nicht probiert haben.
Bei Costa, einem Coffeshop, den es fast an jeder Ecke gibt, habe ich außerdem Gemüsechips (Rote Bete, Pastinake & Karotte) gefunden. Ich war ja erst ein wenig skeptisch, aber die Chips waren richtig lecker!!
Die Gemüsechips sind anscheinend richtig beliebt in London. Bei Marks & Spencer am Flughafen in Stansted habe ich auch Rote Beete Chips entdeckt. Außerdem gibt es dort eine große Auswahl an veganen Salaten zum Mitnehmen.
An unserem letzten Abend waren wir bei Tibits, einem vegetarischen Restaurant in der Nähe des Piccadilly Circus. Hier gibt es keine Gerichte à la carte, sondern man bedient sich an einem richtig toll ausgestatteten Buffet, an dem man auch sehr viele vegane Gerichte findet. Tibits wird übrigens abgeleitet aus dem Englischen "tidbits", was so viel wie "kleine Leckerbissen" heißt und genau das findet man dort auch! Ich würde sagen, 70-80% der Gerichte sind vegan. Beim Nachtisch war es etwas weniger, aber es gibt immer noch mehr als genug! Die Gerichte sind alle gekennzeichnet, sodass man auch als Allergiker (z.B. gegen Gluten) keine Probleme hat. Nachdem man sich am Buffet bedient hat werden die Teller gewogen und man bezahlt dann direkt nach Gewicht. Wir haben das als ein wenig störend empfunden, da wir bei drei Gängen so dreimal den Geldbeutel auspacken mussten und nicht alles erst am Schluss zahlen konnten. Ich hätte es praktischer gefunden, wenn man wie bei Vapiano eine Karte bekommen hätte und dann erst am Ende alles zusammen gezahlt hätte. Außerdem finde ich es immer ein wenig schwer den Preis einzuschätzen und man neigt ja an Buffets grundsätzlich dazu sich etwas mehr zu nehmen. ;-) Aber das sind wirklich nur kleine Kritikpunkte, das Essen kann ich ohne Einschränkungen weiterempfehlen! :-) Es gibt übrigens sogar ein Kochbuch von Tibits, in dem man viele der Gerichte vom Buffet findet.