Am letzten Wochenende haben Flo und ich schon mal ein Weihnachtsessen Probe gekocht und für lecker befunden :-). Es gab Linsenbraten mit Kürbis-Süßkartoffel-Püree und Apfel-Rotkraut beziehungweise gefüllten Birnen. Der Linsenbraten war zwar nichts ganz Neues, da es diesen schon in ähnlicher Form letztes Jahr an Weihnachten gab, aber wir haben das Rezept nochmal ein wenig abgeändert und verbessert. Am besten bereitet man den veganen Braten schon einen Abend vorher vor und lässt ihn dann über Nacht im Kühlschrank stehen, da er so fest wird. Zum Essen haben wir ihn dann einfach nochmal zehn Minuten in den Backofen gestellt, sodass er wieder warm wurde.
Unsere Pläne für das diesjährige Weihnachtsfest stehen noch nicht ganz, aber wahrscheinlich bereiten wir den Linsenbraten wieder am Tag vor Heilig Abend vor, sodass wir ihn dann abends einfach nur noch in den Ofen schieben müssen. Zum Glück müssen wir uns weder bei meiner noch bei Flos Familie Gedanken machen, dass wir an Weihnachten nur von den Beilagen leben müssen. Im Gegenteil, meistens werden wir super bekocht und die ganze Familie isst meist vegan. Im letzten Jahr haben auch meine Eltern ihre Ernährung auf weitgehend vegetarisch umgestellt und es gibt nur noch sehr selten Fleisch. Wenn wir zu Besuch kommen ist es mittlerweile sogar ganz normal geworden, dass alle Familienmitglieder vegan essen. Allerdings funktioniert das nur wenn wir im engen Familienkreis essen.
Heiligabend feiern wir schon seit ich denken kann zusammen mit meinen Großeltern, meiner Tante und meinem Onkel und hier kommt traditionell auch immer Fleisch auf den Tisch. Aber mit ein wenig Planung ist auch das kein Problem, da Flo und ich das Fleisch ja einfach ersetzen können, wie dieses Jahr zum Beispiel durch den Linsenbraten. Den ersten Weihnachtsfeiertag werden wir dann mit Flos Familie verbringen und ich bin mir sicher, dass auch seine Mama wieder ein leckeres veganes Gericht aus dem Ärmel—oder vielmehr der Kochschürze ;) —zaubern wird. Am zweiten Weihnachtsfeiertag sind wir dann wieder bei mir und werden wahrscheinlich eine vegane Schwarzwurzel-Steinpilzlasagne machen.
Wie feiert ihr Weihnachten und wisst ihr schon was auf den Tisch kommt? :-)
PS: Das Rezept für die mit Cranberries gefüllten Birnen findet ihr auf meinem englischen Blog.
Zutaten
Für den Linsenbraten
- 300 g Berglinsen
- 2 Zwiebeln
- 2 große Knoblauchzehen
- 100 g Walnüsse
- 2 El geschrotete Leinsamen
- 2 Karotten
- 100 g Haferflocken
- 2 El Tomatenmark
- 2 Tl Oregano
- 2 Tl Thymian
- 2 Tl Rosmarin
- 2 Tl Sojasauce
- 100 ml Hafermilch alternativ geht auch eine andere Pflanzenmilch
- 2 Tl Gemüsebrühe
- 1 Prise Chiliflocken
- 2 El gefrorene Petersilie
- 1 El Olivenöl
Für das überbackene Kürbis-Süßkartoffel-Püree
- 1/2 Kürbis
- 400 g Süßkartoffeln
- ca. 200 g Kartoffeln
- 3 El Margarine
- 1 Prise Muskat
- 25 g Haferflocken
- 25 g Walnüsse
- 25 g Paranüsse
- 1 Prise Chiliflocken
- Salz
- Pfeffer
Für die Bratensauce (Rezept leicht abgewandelt von Nicole Just-La Veganista)
- 1/2 Zwiebel
- 2 El Tomatenmark
- 3 El Weizenmehl
- 450 ml Gemüsebrühe
- 50 ml trockener Rotwein
- 1 El Agavendicksaft
- 25 ml Gurkensud Aus einem Gewürzgurkenglas
- 1 Tl Grill-Gewürzmischung Oregano, edelsüßes Paprikapulver, Kreuzkümmel, Koriander, Rosmarin, Pfeffer, Rauchsalz
- Salz
- Pfeffer
Für das Apfel-Rotkraut
- 1 Glas Apfel-Rotkraut Natürlich kann man das auch selbst zubereiten ;)
Anleitungen
Für den Linsenbraten
- Die Berglinsen nach Packungsanweisung zubereiten. Nach dem Abgießen zur Seite stellen.
- Die Zwiebeln und den Knoblauch schälen und würfeln, beziehungsweise durch eine Knoblauchpresse pressen.
- Die Karotten schälen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden.
- Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln und den Knoblauch darin anbraten. Die Karotten dazugeben und circa 5 Minuten mit anbraten.
- Circa 6 Esslöffel der abgegossenen Linsen zur Seite stellen. Die restlichen Linsen zusammen mit dem Knoblauch, der Zwiebel, den Karotten, den Haferflocken, den Leinsamen, den Walnüssen (zuvor je nach Mixer etwas zerkleinern) und der Pflanzenmilch in einen Mixer oder eine andere Küchenmaschine geben und alles grob zerkleinern (die Masse sollte nich zu fein werden!).
- Die zur Seite gestellten Linsen dazugeben (der Braten erhält so an Textur).
- Mit dem Tomatenmark, der Sojasauce, den Gewürzen und Salz und Pfeffer würzen.
- Eine kleine Kastenform mit Backpapier auslegen und die Linsenmasse hineinfüllen und glatt streichen.
- Bei 200 Grad circa 1 Stunde backen.
- Den Braten herausnehmen, abkühlen lassen und über Nacht in den Kühlschrank stellen, sodass er fest wird. Am nächsten Tag einfach erneut im Backofen erwärmen.
Für das Kürbis-Süßkartoffel-Püree
- Das Gemüse schälen und in kleine Würfel schneiden. In Gemüsebrühe circa 10 Minuten köcheln lassen, bis es weich ist.
- Anschließend mit einem Kartoffelstampfer zerstampfen.
- Einen Esslöffel Margarine hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
- Für die Nusskruste die Nüsse grob hacken oder in einem Mixer grob zerkleinern. Anschließend mit den Haferflocken mischen.
- Zwei Esslöffel Margarine in einer kleinen Pfanne schmelzen lassen und zu der Nuss-Haferflocken-Mischung geben. Mit Salz, Pfeffer und Chiliflocken würzen.
- Das Püree in eine kleine Auflaufform geben. Die Nuss-Haferflocken-Mischung darüber geben und circa 15 Minuten bei 180 Grad in den Backofen geben bis die Kruste leicht gebräunt ist.
Für die Bratensauce
- Die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden.
- Die Margarine in einem Topf zum Schmelzen bringen und das Tomatenmark bei großer Hitze darin circa 3 Minuten anbraten, sodass es braun wird aber nicht verbrennt.
- Dann die Zwiebel dazugeben und eine weitere Minute mit anbraten. Die Hitze dabei ein wenig runterdrehen.
- Das Mehl hinzugeben und mit anbraten, bis es leicht braun wird.
- Mit der Gemüsebrühe und dem Rotwein ablöschen und mit dem Schneebesen einrühren.
- Agavendicksaft, Gewürzgurkensud, Sojasauce und Grillgewürz hinzufügen.
- Mit Salz und Pfeffer würzen und circa 20 Minuten köcheln lassen.
Arno
Liebe Sina, deine braune Bratensoße haben wir heute Mittag, dem 24.12.2020, nachgekocht. Sie ist gelungen und schmeckte lecker nach Shiitake, weniger nach Braten, was nicht überrascht, denn wir verwendeten 30g getrocknete Shiitake (aus Asienshop). Wir haben die Pilzsoße zusammen zu unseren Buchweizen-Bratlingen (Rezept Peace-Food von Rüdiger Dahlke), Thüringer Klößen (gefüllt mit gerösteten Brotwürfeln) und Rotkraut genossen. Fast schon zu viel des Guten. Vielen Dank für das tolle Pilzsoßen-Rezept. Eine Idee: Statt Kokosmilch könnte man doch bestimmt auch Sojacreme verwenden, oder?
Liebe Grüße aus der Rhein-Voreifel - Arno