Mixer im Test - der Bianco Primo
Das Team von smoothie-mixer.de hat mir für einige Wochen einen neuen Bianco Primo zur Verfügung gestellt, den ich ausgiebig testen durfte. Nachdem ich mittlerweile von Smoothies, über Mandelmilch bis hin zu Nice Cream so ziemlich alles damit probiert habe, will ich euch nun von meinen Erfahrungen berichten. Flo und ich besitzen übrigens einen Omniblend V mit dem wir auch super zufrieden sind, aber hier soll es nun voll und ganz um den Bianco Primo gehen. :-)
Technische Daten
So zunächst mal ein kurzer Überblick über die technischen Daten des Bianco Primos:
- 1200 Watt
- Ca. 28.000 Umdrehungen
- 1,5 Liter Füllmenge
- Bechermaterial: Tritan (BPA-free)
- Drehkopf mit 7 Edelstahlmessern
- 10 Geschwindigkeitsstufen (Drehregler) + Pulsefunktion
- Größe: 19,7 breit, 42 cm hoch, 22 cm tief
- Gewicht: 4,3 kg
-Preis: Ca. 300 Euro
Mit seinen 1200 Watt ist der Bianco Primo ein ziemliches Monster und bekommt alles in kürzester Zeit klein. Größe, Gewicht und die sonstigen Daten sind für einen Hochleistungsmixer im Prinzip "Standard".
Design und Funktionalität
In Sachen Design kann der Bianco Primo definitiv punkten. Die Mischung aus Schwarz und Edelstahl sieht wirklich sehr schick und absolut hochwertig aus. Die Farben sind auch relativ neutral, sodass er farblich in fast jede Küche passen dürfte. ;-) Auch der Mixbehälter sowie der Regler passen gut zu dem Design, das sehr durchdacht wirkt. Vom Aussehen her übertrifft er, wie ich finde, den Omniblend und auch den Vitamix, die beide ein eher schlichtes, funktionales Design haben.
Auch in Sachen Funktionalität überzeugt der Bianco Primo absolut. Die Bedienung über den Geschwindigkeitsregler ist kinderleicht. Durch den Regler lässt sich die Geschwindigkeit außerdem sehr gut dosieren, wodurch man je nach Härte des Inhalts die passende Geschwindigkeit auswählen kann. Will man zum Beispiel nur eine Bananenmilch machen, reicht auch eine eher niedrige Geschwindigkeit aus. Wenn stattdessen Eiswürfel oder gefrorene Früchte verarbeitet werden sollen ist man mit der Pulsefunktion bestens bedient. Durch den Drehregler lässt sich auch die Lärmentwicklung sehr gut steuern. So kann man am frühen Morgen, wenn es nur ein schneller Smoothie sein soll, auch relativ leise mixen ohne gleich das ganze Haus aufzuwecken. ;-)
Der Becher ist nahezu viereckig gehalten, hat aber keinen richtigen Ausguss. Lediglich an einer Ecke ist das Material etwas abgeflacht. Auf den ersten Blick sah diese Konstruktion zum Ausgießen eher unbrauchbar aus. Man kennt das ja, wenn man etwas aus einem Glas ausgießen will, muss man das meist sehr schwungvoll tun, da sonst der Inhalt am Glas runterläuft. Beim ersten Ausgießen hat es dann aber ohne Probleme geklappt und selbst wenn doch mal ein Tropfen außen herunterläuft, lässt sich dieser wegen der glatten Oberfläche gut auffangen oder abwischen.
Was mich ein wenig am Bianco Primo gestört oder vielmehr überrascht hat, ist die Standby-Leuchte, die man nicht ausschalten kann. Das heißt wenn der Mixer am Strom hängt und der Mixbehälter aufgesetzt ist, ist der Mixer ständig im Standby-Betrieb. Ein normaler Ein- und Ausschalter wäre mir hier persönlich lieber gewesen. Aber man kann natürlich auch einfach den Stecker ziehen oder eine Mehrfachsteckdose mit Ausschaltfunktion benutzen. Alternativ kann man den Mixbehälter auch leicht versetzt auf den Aufsatz stellen, sodass er keinen direkten Kontakt hat. Meiner Meinung nach kann man aber bei einem Mixer in dieser Preisklasse eine entsprechende Lösung von Haus aus erwarten. Hier also ein kleiner Nachteil.
Hinsichtlich der Form des Mixbehälters hatte ich den Eindruck, dass ein nach unten schmaler werdender Behälter vor allem bei kleinen Mengen an Nüssen oder gefrorenem Obst, von Vorteil sein könnte. Während der Bianco größere Menge des gleichen Produkts innerhalb von Sekunden klein bekommen hat, hatte ich bei kleineren Mengen, wie zum Beispiel bei Nice Cream, Probleme, da die Messer nicht mehr richtig gegriffen haben und man hier auch nicht mit dem Stößel nachhelfen konnte.
Reinigung
Bevor ich meinen ersten Mixer gekauft hab, hatte ich ehrlich gesagt die Befürchtung, dass ich das Saubermachen des Mixers nach einiger Zeit als zu aufwendig empfinden würde. Gerade morgens ist man ja doch öfters Mal noch ein bisschen faul und schläfrig und hat keine Lust ewig in der Küche zu stehen. ;-) In der Beziehung war meine Sorge allerdings absolut unbegründet, denn die Reinigung eines Hochleistungsmixers ist super einfach und meist auch sehr schnell erledigt. So auch beim Bianco Primo: Nach dem Benutzen einfach den Mixbehälter einmal mit Wasser ausspülen, dann ist der meiste Schmutz meist schon weg. Dann füllt man den Becher einmal mit Wasser auf, einen Tropfen Spülmittel dazu und kurz die „Pulse-Funktion“ nutzen, schon ist der Mixer wieder sauber und kann dann umgedreht zum Trocken aufgestellt werden. Was beim Bianco Primo echt super ist, ist die glatte Oberfläche des Mixbechers, die keine Angriffsfläche für Schmutz bietet und sich super abwischen lässt. Im Vergleich dazu hat der Becher von unserem Omniblend Einkerbungen, in denen sich dann nach einiger Zeit etwas Dreck bildet.
Der Bianco Primo im Alltag
Wir haben den Bianco Primo einige Wochen getestet und haben in dieser Zeit unterschiedliche Rezepte damit ausprobiert, darunter auch unsere grünen Smoothies. Hier nun also unsere Eindrücke:
Nice Cream
Die erste Aufgabe für unseren Bianco Primo sollte Nice Cream sein. Nice Cream, eine superleckere Fruchteisvariante, besteht im Prinzip nur aus gefrorenen Früchten, die in einem ordentlichen Mixer zerkleinert werden. Wegen der Konsistenz der Nice Cream sollten immer gefrorene Bananen mit von der Partie sein. Damit haben wir die Messlatte für den Bianco Primo schon recht hoch angesetzt, denn an gefrorenen Früchten oder gar Eiswürfeln beißt sich so mancher Mixer oder Pürierstab die Zähne aus. Da wir unsere Nice Cream unmittelbar nach dem Mittagessen gemacht haben und unsere Bäuche noch ziemlich voll waren, sollte es für den Anfang nur eine kleine Portion Eis werden. Doch genau diese "kleine Portion" erwies sich dann als Problem. Wir haben also den Bianco Primo mit ca. einer gefrorenen Banane, die wir vor dem Einfrieren in kleine Scheiben geschnitten haben, und etwa 150 Gramm einer Tiefkühlbeerenmischung gefüllt. Dann den Deckel drauf und die Pulse-Funktion benutzt und es passierte... naja erstmal nicht viel. Der Bianco Primo drehte seine Messer in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit, diese griffen aber die gefrorenen Früchte nicht, sodass oben einfach noch die vollständigen gefrorenen Früchte waren. Gut erstmal kein Problem, dafür hat man ja den mitgelieferten Stößel um den Inhalt, falls die Messer nicht mehr greifen bzw. nicht ausreichend Sog erzeugen, wieder nach unten zu befördern. Aber auch das klappte überhaupt nicht. Die Messer unten drehten weiterhin durch und oben waren immer noch gefrorene ganze Früchte, weil der Stößel auch nicht lang genug ist um sie nach unten zu drücken. Das Experiment Nice Cream schien damit zunächst gescheitert und der Bianco Primo schon beim ersten Test durchgefallen?!
Das Problem dabei ist aus meiner Sicht (was ich ja auch schon weiter oben geschildert habe), dass der Becher des Bianco Primos eine nahezu quadratatische Grundfläche hat und sich zu den Messern hin kaum verjüngt. Wenn man dann relativ wenig Inhalt einfüllt, der relativ hart ist, tritt genau die soeben geschilderte Situation ein, der Inhalt verkantet sich im Becher genau zwischen der Reichweite der Messer und der des Stößels und es tut sich nichts mehr. Also haben wir nochmal etwa 200 Gramm der Beerenmischung dazugekippt und siehe da, überhaupt kein Problem mehr für den Bianco Primo. Mit dem Stößel ließen sich die Früchte nach unten drücken und die Messer leisteten ganze Arbeit. Nach etwa einer Minute waren die gesamten gefrorenen Früchte perfekt zerkleinert und wir hatten von der Konsistenz her perfekte Nice Cream. Das Ergebnis seht ihr auf den folgenden Bildern. Kurzes Fazit: Nice Cream ist für den Bianco Primo absolut kein Problem, solange man keinen vollen Bauch hat und nur eine kleine Portion Nice Cream will. :-)
Grüne Smoothies
Natürlich haben wir auch unsere allmorgendlichen grünen Smoothies mit dem Bianco Primo getestet und ich muss sagen, er hat sich wirklich sehr gut geschlagen. Innerhalb von wenigen Sekunden war alles, auch gefrorene Früchte und große Grünkohlblätter, zu einem supercremigen Smoothie verarbeitet. Eventuell war die Konsistenz sogar noch ein wenig feiner, als wir es von unserem Omniblend gewohnt sind. Aber hier handelt es sich wirklich nur um Nuancen. Insgesamt kann ich den Bianco Primo allerdings sehr empfehlen, wenn man ihn vor allem für die Zubereitung von grünen Smoothies benutzen möchte.
Cashewkäse
Cashewkäse liebe ich einfach über alles und benutze ihn nicht nur zum Überbacken und als Sauce, sondern auch als Dipp zu Gemüsesticks oder Nachos. Auch hier kann sich das Ergebnis des Bianco Primos wirklich sehen lassen. Alles war schnell zerkleinert und ist von der Konsistenz her sehr cremig. Im direkten Vergleich mit dem Omiblend V konnte ich keinen wirklichen Unterschied feststellen.
Mandelmilch
Ich habe lange Zeit gedacht, dass es wahnsinnig umständlich ist Mandelmilch selber zu machen, aber wie ich bereits vor einiger Zeit gemerkt habe, ist es wirklich super einfach und vor allem sehr lecker. Deshalb musste sich natürlich auch der Bianco Primo diesem Test unterziehen und hat voll und ganz bestanden. Innerhalb kürzester Zeit waren die ganzen Mandeln zerkleinert und nach Zugabe des Wassers hatten wir nach ca. 1 Minute mixen und anschließendem Filtern eine perfekte, weiße Mandelmilch, wie man sie aus dem Supermarkt kennt.
Die Mandelreste die beim Herstellen der Mandelmilch übrig bleiben, auch Mandelpulpe oder -trester genannt, kann man übrigens super zum Andicken von Soßen verwenden. Wir haben diesmal noch ein wenig damit rumexperimentiert und haben ein veganes Beeren-Mandel Eis am Stiel gemacht, auch wenn im Moment wohl ein warmer Tee besser passt als ein sommerliches Eis :D
Schnelle Tomatensuppe mit Paprika und Cashewkernen
Neben der eigentlichen Anleitung werden mit dem Bianco Primo auch einige nützliche Rezepte für Smoothies, Nussmilch und ähnliches mitgeliefert, was gerade für den Anfang nicht schlecht ist. Ich habe von den Rezepten mal die schnelle Tomatensuppe mit Paprika, einer Orange, Basilikum und Cashewkernen ausprobiert. Auch hier hat der Bianco Primo die Zutaten innerhalb von einer Minute komplett zerkleinert und es ist eine supercremige Suppe entstanden. Allerdings hat uns ein wenig der dominante Geschmack der Paprika gestört, der den Rest ein wenig überdeckt hat. Aber dazu konnte der Bianco Primo natürlich nichts ;-) Das Testergebnis war auf jeden Fall einwandfrei!
Hier noch schnell das Rezept:
500 g Tomaten, 1 rote Paprika, 1 kleine Orange, 60 g Cashewkerne, 2-4 Basilikumblätter, Salz und Pfeffer. Alle Zutaten in den Mixer geben und circa eine Minute auf höchster Stufe mixen.
Fazit
Insgesamt stellt der Bianco Primo, meiner Meinung nach, eine super Alternative zu den doch um einiges teureren Profi-Mixern, wie zum Beispiel dem Vitamix, dar, für die man schon mal 700 Euro zahlen muss. Vor allem wenn man den Mixer hauptsächlich für grüne Smoothies benutzen will, ist der Bianco Primo echt toll. Die Smoothies haben wirklich eine super Konsistenz und sind innerhalb von einer halben Minute zubereitet. Auch bei Nice Cream und Mandelmilch schlägt sich der Bianco Primo wirklich sehr gut. Alles in allem ein toller Mixer, der absolut alltagstauglich ist mit einigen kleinen Nachteilen.
Am Ende nochmal ein herzliches Dankeschön an Thorsten und Ingo von der Seite smoothie-mixer.de die uns den Bianco Primo zum Testen zur Verfügung gestellt haben! :-) Auf ihrer Seite findet ihr zahlreiche Mixer, vom Einstiegsmodell bis zum Profi-Mixer im direkten Vergleich. Wer also in naher Zukunft die Anschaffung eines Mixers plant und sich noch nicht sicher ist welches Modell er möchte bzw. "seinen Favoriten" nochmal überdenken will, ist dort bestens aufgehoben!
Malte
Hallo echt gut geschrieben! Wir haben ebenfalls den Primo und haben ihn nun mit dem Forte verglichen und einen Artikel über den Vergleich erstellt.
lg
Malte
Sina
Hallo Malte,
euer Vergleichsvideo ist auch echt super gemacht! Wir haben eigentlich den Omniblend V, mit dem wir auch sehr zufrieden sind. Den Primo haben wir nur getestet aber fanden ihn auch ziemlich überzeugend! :-) Hast du schon mal den Vitamix ausprobiert?
Liebe Grüße zurück
Sarah
Hey Sina,
vielen lieben Dank für den tollen Bericht.
Ich habe bereits beide Mixer ausprobiert. Dennoch kann ich einfach nicht auf meinen Traummixer den Philips HR2096/00 verzichten.
Habe diesen damals über elektromixer.de bestellt. Hast du bereits Erfahrungen mit diesem Mixer?
Grüße
Sarah
Sina
Hallo Sarah,
freut mich, dass dir der Bericht gefällt! :-) Mit dem Philips habe ich bis jetzt keine Erfahrungen gemacht. Kann er denn mit den Hochleistungsmixern mithalten was Smoothies & Co. betrifft?
Der Mixer, den ich vorher hatte (hat so um die 50 Euro gekostet) war spätestens bei Cashew-Käsesaucen ziemlich überfordert. Mit dem Bianco oder dem Omniblend sieht das schon ganz anders aus.
Liebe Grüße zurück!
Kessy
Hallo Sina.
Vielen Dank für deinen hilfreichen Blog!
Ich habe einen Bianco Primo mit dem mitgelieferten Behälter - kannst du mir sagen wo im Internet ich dafür vegane Suppenrezepte und weitere vegane Rezepte (außer Grüne Smoothies) finde?
Und kann man die beschriebenen harten Zutaten wie Mandeln und gefrorene Früchte in dem mitgelieferten Standard-Behälter mixen?
Danke schon mal im Voraus für deine Antwort!
viele Grüße von Kessy
Sina
Hallo Kessy,
erstmal sorry für die verspätete Antwort! Ich mache ziemlich viel mit dem Mixer, hier findest du also bestimmt das ein oder andere Rezept, das dir gefallen könnte. Oder schau mal auf meinem englischen Blog vorbei (http://veganheaven.org/ ), dort gibt es noch mehr vegane Rezepte. Ansonsten würde ich einfach mal googeln. Beim Vitamix gibt es extra ein Kochbuch dazu, was ich ganz praktisch finde. Vielleicht wäre das ja was für dich? Das kann man sicherlich auch so kaufen.
Die harten Zutaten kannst du auf jeden Fall im Standard-Behälter mixen. Das bekommt der alles super schnell klein. ;-)
Viel Spaß beim Mixen und liebe Grüße zurück!
Nadine
Liebe Sina,
ich mag deinen detailierten und ehrlichen Bericht. Natürlich haben alle Mixer mindestens einen Nachteil. Vielleicht ist dieser Nachteil für bspw. Smoothievorbereitung nicht relevant, aber es ist trotzdem erwähnenswert, denn der Leser oder die Leserin kann den Mixer genau für diesen Zweck kaufen wollen.
Mein Mixer ist dem Bianco primo sehr ähnlich. Diesen habe ich einmal bei einer Freundin gesehen und dann habe ich mir ihn sofort online von hier bestellt. Der Mixer ist in der gleichen Preis- und Leistungsklasse wie Bianco und aufgrund seiner Form kommt es manchmal vor, dass sich Nussstückchen unter den Messern verstecken und nur wenn ich ein bisschen Flüssigkeit dazu gebe, dann kommen sie raus. Das ist etwas, was bei vielen oder sogar bei allen anderen Geräten passiert, aber meine Freundin hat mich explizit darauf hingewiesen, dass so etwas vorkommen kann. Das ist für mich aber kein Problem, denn ich mache vorwiegend Smoothies oder Suppen mit dem Mixer und wenn ich Nüsse dazugebe, dann werden diese von meinem Mixer ohne Probleme zerkleinert.
Danke noch einmal für den tollen Beitrag! Mach weiter so!
Alles Liebe,
Nadine