Am Montag bin ich von Lissabon zurück gekommen, wo ich vier super schöne Tage zusammen mit einer guten Freundin, die ich bereits seit der 5. Klasse kenne, verbracht habe. Ich habe mich total in die Stadt verliebt und will auf jeden Fall noch mehr von Portugal sehen! Das Wetter war richtig toll und genau perfekt für einen solchen Wochenendtrip. Wir hatten jeden Tag Sonne pur und im Schnitt so zwischen 23 und 26 Grad. :-) Abends ist es allerdings deutlich abgekühlt. Wir haben in Lissabon auch das erste Mal eine Wohnung über airbnb gebucht und es hat alles super geklappt. Das werde ich in Zukunft auf jeden Fall nochmal machen. Im Vergleich zu einem Hotel haben wir viel weniger gezahlt, die Wohnung war zentral, modern eingerichtet und sehr sauber. Was will man also mehr? :-) Wart ihr schon mal mit airbnb unterwegs und wie waren eure Erfahrungen so?
Natürlich haben wir auch einige vegane und vegetarische Restaurants in Lissabon ausprobiert. Es war nicht ganz so einfach etwas leckeres Veganes zu finden wie auf meinen letzten Reisen nach London und New York, aber wirklich schwer war es auch wieder nicht. Wie immer habe ich vor unserer Reise im Internet (auf Happy Cow) einige Restaurants mit veganem Angebot rausgesucht und die aufgeschrieben, die gut klangen.
Eins davon war das Terra (Rua da Palmeira 15), ein vegetarisches Buffet Restaurant. Da es nur 5 Gehminuten von unserem Apartment entfernt war, war es wirklich perfekt für den ersten Abend. Wir mussten schon um halb vier aufstehen, um an den Flughafen zu fahren und waren dementsprechend müde nach dem langen Tag. Ich würde sagen, dass 80% der Speisen im Terra vegan sind. Auch wenn das Buffet nicht ausgezeichnet ist, ist es relativ einfach zu sehen, welche Gerichte nur vegetarisch sind, da sie meistens offensichtlich Käse enthalten. Aber es war auch immer jemand in der Nähe, den man fragen konnte, wenn man sich nicht so ganz sicher war (was ich vorsichtshalber auch gemacht habe ;-) ).
Wir haben 16 Euro für das Buffet gezahlt, was denke ich in Ordnung war. Mir hat es vor allem das riesige Salatbuffet angetan. Von grünem Salat, über zahlreiche Rohkostsalate, bis hin zu Couscous, Reissalat, Falafel und Co. war wirklich alles vorhanden und war auch alles sehr lecker. Lediglich Hummus und Guacamole habe ich ein wenig vermisst. Aber das ist jetzt wirklich Jammern auf hohem Niveau. ;-) Auch die frittierten Auberginenscheiben waren super!
Der Hauptgang war auch lecker, aber nicht ganz so gut wie die Vorspeise. Mich hat es ein wenig gestört, dass zwei Gerichte mit Sojawürstchen zubereitet waren, was meiner Meinung nach, so gar nicht zu dem Buffet gepasst hat. Ich lasse eigentlich wirklich sehr selten etwas auf dem Teller liegen, aber die Würstchen haben mir absolut nicht geschmeckt. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich auch verschieden, also vielleicht lag das auch nur an mir. ;-) Ansonsten kann ich das Terra aber wirklich absolut weiterempfehlen! Man kann wunderschön draußen sitzen und die Kellner sind auch sehr aufmerksam und nett. Wir hatten beide den Tagesdrink, einen Ananassaft mit Minze, der sehr lecker war. Ich hatte von Deutschland aus einen Tisch für halb acht reserviert, was glaube ich nicht wirklich nötig gewesen wäre. Es wurde dann zwar schon relativ schnell voll, aber wenn man gleich zu Beginn kommt (ab halb acht), bekommt man locker einen Platz im Freien.
Am nächsten Tag haben wir uns auf den Weg zum Castelo de São Jorge, einer maurischen Burg auf einem der sieben Hügel Lissabons gemacht. Von hier oben hat man einen wahnsinnig tollen Ausblick über die Stadt, den Tejo und die Ponte 25 de Abril, die einem unweigerlich an die Golden Gate Bridge erinnert. Der Eintritt für Erwachsene kostet acht Euro. Wir haben eigentlich geplant mit der Straßenbahn Nr. 28, einem must-do für Touristen, hochzufahren, aber leider waren wir nicht die einzigen, die diese Idee hatten. Die Straßenbahn war so vollgestopft mit Menschen, dass wir uns dann doch entschieden haben zu laufen. Im Nachhinein war das auch eine gute Entscheidung, denn man hat auf dem Weg nach oben eine wirklich tolle Aussicht und kommt an sehr schönen Kirchen vorbei. Als wir oben waren, haben wir gleich rechts neben der Burg ein kleines Eiscafé, Gelataria Portuguesa, entdeckt, das frische Fruchtsäfte anbot. Natürlich konnten wir nicht widerstehen und haben uns beide einen Wassermelonensaft gegönnt. Der Saft, der 1,90 Euro gekostet hat, war eigentlich als fruit slush ausgezeichnet, aber das war er meiner Meinung nach nicht wirklich, da das Eis komplett gefehlt hat. Der Besitzer hat ihn aber extra frisch für uns zubereitet und es war eine super Erfrischung. Es gibt dort außerdem auch Obstsalat und Eis.
Ganz in der Nähe der Burg gibt es noch weitere vegane Restaurants beziehungsweise Restaurants, die veganes Essen anbieten. Eines ist das Sao Tome 48 (Rua de Sao Tome 48), eine argentinische Snack Bar, in der es vegane Pizza, Empanada und Kuchen gibt. Das kleine Restaurant ist nicht ausschließlich vegan und es gibt dort auch Fleisch und Fisch. Ich habe nur die Empanada probiert, die mit allerlei Gemüse gefüllt waren und sehr gut geschmeckt haben. Der Kuchen sah allerdings auch sehr lecker aus und es gibt auch Cappuchino mit Sojamilch.
Nur zwei Minuten weiter ist das Princesso do Castelo (Rua do Salvador 64A), ein kleines veganes Bistro. Die Speisekarte ist nicht sehr groß, aber auf jeden Fall ausreichend. Ich hatte eine Quiche, die lecker war. Die Bedienung war auch sehr freundlich und es gab ein paar Tische an denen man draußen sitzen konnte. Es gibt dort außerdem frische Smoothies, vegane Kuchen und Eis, das ich allerdings nicht probiert habe.
Ich liebe Sorbet schon immer, aber das Sorbet, das ich in Lissabon in einem Eiscafé mit dem Namen Amorino Baixa (auf der Rua Augusta) probiert habe, war wirklich nicht von dieser Welt! :-) Ein kleiner Becher kostet 3,50 Euro, aber es war das Geld wirklich wert. Wenn man bestellt, wird man außerdem gefragt, wie der Becher aufgeteilt werden soll und man kann so für den gleichen Preis so viele Sorten probieren wie man will und wie in den Becher reinpassen. ;-) Wir haben uns für Blutorange, Erdbeere, Mango und Maracuja entschieden und ich konnte mich gar nicht entscheiden welche Sorte am besten war!
Auf dem Heimweg haben wir zufällig noch ein weiteres vegetarisches Restaurant entdeckt. Da wir allerdings schon für das Abendessen in unserer Ferienwohnung eingekauft hatten, haben wir es nicht ausprobiert. Das Menü des Os Tibetonas sah allerdings wirklich interessant aus: es gibt dort Samosas, Seitan, Tofu Curries und einiges mehr. Das Gebäude sah auch wirklich super schön von außen aus.
Unsere Wohnung lag einfach perfekt für Veganer. Neben dem Terra gab es auch ganz in der Nähe ein kleines Burger Restaurant mit dem Namen Hamburgeria do Bairro, in dem es mehrere vegetarische und vegane Burger gibt. Wir sind ein paar Mal auf dem Weg zur Bushaltestelle daran vorbei gekommen und es war immer sehr viel los, was ja für das Essen spricht. Wir konnten beide gar nicht glauben, wie billig die Burger waren. Für 6-7 bekommt man ein komplettes Menü mit selbstgemachten Pommes (man kann zwischen normalen Kartoffeln und Süßkartoffeln wählen), dem jeweiligen Burger und einem Getränk. Selbstgemachte Limonade kostet zum Beispiel nur 1,25 Euro. Als wir dort waren, waren wir die einzigen Touristen (zumindest nach unserer Einschätzung) und es waren insgesamt hauptsächlich junge Leute dort. Es gibt vier Veggie Burger (einer davon enthält jedoch Ei): Portobello, Räuchertofu, Falafel und Seitan. Ich hatte den Burger mit Räuchertofu und fand ihn richtig lecker, auch wenn das Burger Brötchen noch besser gewesen wäre wenn es vorher getoastet worden wäre. Sorry für das schlechte Foto! Natürlich habe ich vor lauter Hunger total vergessen vor dem Essen ein Bild zu machen. ;-)
An unserem letzten vollen Tag sind wir nach Belém gefahren, das circa sechs Kilometer westlich vom Stadtzentrum genau am Tejo liegt. Es gibt dort mehrere Touristenattraktionen, wie das Hieronymitenkloster und der Torre de Belém, die sogar zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Im Internet konnte ich keine vegetarischen Restaurants finden, deshalb war ich schon ein wenig beunruhigt, ob ich dort überhaupt etwas zu essen finden würde. Es gibt dort eine sehr schöne moderne Pizzeria (Nosolo Italia) direkt am Fluss, allerdings war dort eine ewig lange Warteschlange. Wir waren sonntags dort und dementsprechend war wahnsinnig viel los. Da wir so lange nicht warten wollten, haben wir uns dann doch für ein Sandwich im einem Coffee Shop, dem Jeronymo, nicht weit weg vom Kloster entschieden (wenn man davor steht, geht es nach rechts circa 5 Minuten die Straße runter (R. Belém)). Das Sandwich mit gegrilltem Gemüse war sehr lecker, allerdings hat es mich ein wenig überrascht, dass das Sandwich mit Chips serviert wurde.
Genau neben dem Kloster, ebenfalls auf der Rua Belém, gibt es ein weiteres Fast Food Restaurant, das Pão Pão Queijo Queij, in dem es vegane Sandwiches, Wraps, Falafel und Salate gibt. Es ist also auch in Belém nicht schwer etwas Veganes zu finden. :-) Das Pão Pão Queijo Queij ist das Restaurant mit der roten Markise.
Alles in allem hatten wir ein super Wochenende in Lissabon mit viel Sonne und leckerem veganen Essen! An unserem letzten Tag sind wir sogar nochmal zum Strand gefahren, was ein gelungener Abschluss unseres Kurztrips war. Insgesamt ist es zwar nicht ganz so einfach veganes Essen zu finden wie in anderen Großstädten, aber ein wirkliches Problem ist es auch nicht wenn man vorher ein wenig im Internet schaut. Und viel entdeckt man auch einfach durch Zufall. Sogar in dem Mini Supermarkt, in dem wir einkaufen waren, gab es zum Beispiel Sojamilch und Sojajoghurt. :-)