Eigentlich backe ich viel zu selten und wenn dann meistens nur Muffins und keinen Kuchen. Das liegt zum einen daran, dass mir Backen einfach nicht so viel Spaß macht wie Kochen, da man sich hier meistens genau ans Rezept halten muss und wenig Raum für Kreativität bleibt (zumindest wenn man so wenig Backerfahrung hat wie ich ;) ). Der weit größere Grund warum ich so selten backe, ist allerdings unser Ofen. Wir haben in unserer Wohnung keinen Anschluss für Starkstrom, sondern nur eine Gasleitung und dementsprechend einen Gasherd und -backofen. Beim Kochen ist das überhaupt kein Problem (im Gegenteil ich liiiiebe mittlerweile meinen Gasherd!), aber der Backofen und ich werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr werden. Wie bei Gasbacköfen üblich kann man die Temperatur nicht in Grad einstellen, sondern man hat verschiedene Stufen die den gängigen Gradanzahlen entsprechen. An sich alles kein Problem, aber unser Backofen schafft es einfach nie eine bestimmte Temperatur zu halten. Entweder es wird zu heiß oder die Temperatur fällt ab. Alles in allem ein ziemlich „zickiges“ Modell ;) Ihr könnt es euch vorstellen, das Ganze macht meistens nicht all zu viel Spaß und ist mit ganz schön viel Geduld verbunden…
Letztes Wochenende war ich allerdings bei meinen Eltern, weil meine Mama Geburtstag hatte. Da ich beim Kaffeetisch nicht die einzige sein wollte, die keinen Kuchen essen kann (beziehungsweise will), musste also ein veganer Kuchen her. Und natürlich wollte ich auch einfach mal ausnutzen in einem völlig unkomplizierten Backofen backen zu können.
Vor ein paar Wochen habe ich mir das Buch „Vegan für Faule“ von Martin Kintrup zugelegt (obwohl ich schon ein ganzes Regalbrett voller veganer Kochbücher habe, konnte ich angesichts der vielen schnellen Rezepten einfach nicht nein sagen) und mich gleich in die vier „schnellen Blechkuchen“ verliebt. Blechkuchen hatte ich schon in meinen unveganen Zeiten sehr gemocht und da ihre Zubereitung denkbar einfach erschien, waren sie genau das Richtige für einen schnellen Geburtstagskuchen. Kintrup präsentiert in seinem Buch vier Varianten, die alle mit dem gleichen Boden gemacht werden: Mandarine, Orient-Mandel, Schoko-Kirsch und Himbeer-Kokos. Ich entschied mich letztlich für die letzte Variante, werde aber sicher in naher Zukunft auch die anderen Sorten probieren.Auch eine eher winterliche Variante mit Pflaumen und Zimt kann ich mir sehr gut vorstellen.
Die Zubereitung des Kuchens hätte wirklich nicht einfacher sein können (man braucht noch nicht mal ein Rührgerät!) und er hat sogar meiner Oma, der wohl erfahrensten Kuchenbäckerin auf der Welt, richtig gut geschmeckt, obwohl sie gar nicht glauben konnte, dass weder Milch oder Ei im Teig ist. Der Kuchen war alles in allem ziemlich schnell verspeist, was mich natürlich umso mehr gefreut hat! :-)
- 400 g Sojajoghurt (ich habe Natur genommen, aber auch Vanille ist sicher nicht schlecht)
- 2 EL geschrotete Leinsamen
- 150 ml Öl
- 300 g Dinkelmehl (Type 630)
- 3 TL Backpulver
- 50 g gemahlene Mandeln
- 100 g Rohrohrzucker
- 1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 400 g gefrorene Himbeeren
- 200 g Dinkelmehl (Type 630)
- 200 g Rohrohrzucker
- 200 g Kokosraspeln
- 1 Prise Salz
- 200 g Margarine
- Den Sojajoghurt, die Leinsamen und das Öl vermischen und 10 Minuten ziehen lassen.
- In der Zwischenzeit das Dinkelmehl mit dem Backpulver, den Mandeln, dem Rohrohrzucker, dem Vanillezucker und einer Prise Salz vermischen.
- Anschließend die Joghurt-Öl-Mischung unterrühren.
- Blech mit Backpapier auslegen und die Rührteig darauf verteilen.
- Die Himbeeren auf dem Teig verteilen.
- Dann das Mehl, die Kokosraspeln, Zucker und Salz vermischen.
- Die Margarine in einem Topf erwärmen und zu dem Mehl-Kokos-Mix geben.
- Alles verrühren, sodass Streusel entstehen.
- Über den Himbeeren verteilen.
- Dann im vorgeheizten Backofen (180°) auf mittlerer Schiene circa 35 Minuten backen.
- Im ausgeschalteten Backofen noch weitere 10 Minuten ziehen lassen.
- ca. 25 Stück
- Aus: Kintrup, Martin. Vegan für Faule.
Pattchel
Hallo,
weisst du noch welche Grösse dein Blech hatte bei dem Kuchen? Deiner sieht sehr gut aus, wir haben leider nur einen paar millimeter hohen Kuchen herausbekommen. Hatten die Menge jedoch halbiert und eine kleinere Form gewählt. K.a. ob vielleicht auch zulang gerührt wurde oder so.
Sina
Hallo Pattchel,
sorry für die etwas verspätete Antwort. Also ich habe gerade mal mein Backblech abgemessen und es ist 36 x 36 cm groß. Ich hab das Rezept ja auch nur aus dem Kochbuch von Martin Kintrup und da stand auch leider keine genaue Angabe drin. Aber mit dem Blech hat es gut geklappt.
Ich hoffe, dass hilft euch fürs nächste Mal. :-)
Liebe Grüße!
Kathi
Mein erster selbstgebackener veganer Kuchen, ich bin begeistert! Einfach in der Zubereitung, mega lecker!
Sabrina
Leider habe ich dasselbe Problem wie Pattchel. Habe den Kuchen eben genau nach Anleitung gebacken und der Kuchen ist flach geblieben.. Den Fehler habe ich schnell entdeckt: die 3 TL Backpulver aus den Zutaten fehlen in der Anleitung. Das ist natürlich ärgerlich, ich hoffe er schmeckt später dennoch.
Wäre lieb, wenn du die Anleitung korrigieren würdest, damit anderen Lesern nicht dasselbe geschieht ;)
Sabrina
Haha, es steht doch in der Anleitung, SORRY .. soll wohl heute nicht sein :(